Zeit für die Nachtigall

Vor drei Jahren hörte ich zum ersten Mal am Bahnsteig F des Ostkreuzes eine Nachtigall singen. Am Rand eines der belebtesten und verkehrsreichsten Orte Berlins. Es war wirklich eindrucksvoll.
Anfang Juni dieses Jahres war es wieder so: nicht nur in der idyllischen Abgeschiedenheit hinter dem kleinen Wäldchen auf Bahnsteig A, sondern auch direkt unten am Bahnsteig D konnte man den laut trällernden und schlagenden Gesang einer Nachtigall hören. Nachts genauso wie am hellichten Tag.
Ahrensfelde rockt
Letzte Woche flatterte am Donnerstag ein nettes Fax ins Stellwerk, eine Drehgenehmigung seitens der S-Bahn zum Drehen eines Musikvideos, ausgestellt für Aufnahmen von „zwei Bandmitgliedern vor einfahrender S-Bahn mit einem Esel und einem kleinen Pferd“. Und siehe da, am Freitag, nach langem Warten und Suchen mit dem Feldstecher war es soweit: Esel, Pferd und Bandmitglieder standen an Gleis 42, umringt von Kameraleuten und anderen ganz wichtigen Menschen, die fröhlich fotgrafierende Betriebsaufsicht S-Bahn eingeschlossen. Bei 16°C müssen die beiden jungen Herren in ihren Feinripp-Unterhemden ganz schön gefroren haben, als sie mit Esel und Pferdchen den Bahnsteig fröhlich auf und ab liefen, während letzteren sichtlich Unwohl war und sie immer wieder rebellierten. Ein herrlicher Anblick ganz im ländlich-beplattenbauten Ahrensfelde. Schön. Leider kam ich nicht mehr rechtzeitig runter um zu fragen, für welches Lied dort gedreht wurde. Also, falls jemand zwei Bandmitglieder vor einfahrender S-Bahn mit einem Esel und einem kleinen Pferd auf MTV sieht, bin ich für sachdienliche Hinweise sehr dankbar ;-)