Die Berliner Zeitung faßt den derzeitigen Stand der Umbauplanung wie folgt zusammen:

Nicht nur S-Bahn-Fahrgäste, sondern auch Autofahrer werden den Umbau des Bahnhofs Ostkreuz zu spüren bekommen. Eine wichtige Nord-Süd-Verbindung muss ein Jahr lang gesperrt werden. Von April 2007 an wird die Brücke im Verlauf der Kynaststraße abgetragen und neu gebaut. „Sie ist irreparabel desolat. Die Träger sind angerostet“, sagte Eva-Marie Zimmer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung während einer Veranstaltung zum Umbau des Ostkreuzes. Die neue Brücke soll 2008 für den Fahrzeugverkehr freigegeben werden. Sie wird mit 172 Metern 100 Meter länger als ihre Vorgängerin sein, aber dieselbe Breite haben: 20 Meter. Während des Neubaus müssen die Kraftfahrer nach Westen ausweichen. Die Umleitung führt über die Modersohnbrücke.

S-Bahn-Reisende müssen während des Ostkreuz-Umbaus vor allem auf der Linie S 3 Richtung Erkner mit größeren Einschränkungen rechnen. Diese Strecke wird am Ostkreuz zeitweise nur eingleisig befahrbar sein, hieß es bei der Deutschen Bahn (DB). Auch eine längere Vollsperrung der S 3 ist zu erwarten.

Dagegen bleiben die Passagiere auf dem S-Bahn-Ring von einer zunächst vorgesehenen Umleitungsregelung, die ihnen längere Fahrzeiten beschert hätte, verschont. Sven-Erik Baer, Projektleiter bei der DB Projektbau: „Auf dem Ring wird das komplette Programm gefahren. Den geplanten Dreiecksverkehr wird es nicht geben.“ Dabei sollten alle Ringbahnzüge einen Abstecher zur Warschauer Straße unternehmen.

Baer präsentierte den Fahrplan des Ostkreuz-Umbaus, der 411,3 Millionen Euro kosten soll. „Der erste Teil des Rodungsprogramms ist inzwischen abgeschlossen.“ Dabei wurden auch drei Bäume beseitigt, die erst später gefällt werden sollten. Für Juni 2006 wird der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamts erwartet – die Baugenehmigung. Nach der WM kommt zunächst der Ringbahnabschnitt an die Reihe. Dort entstehen ein Bahnsteig für den Regionalverkehr und ein neuer, 35 Meter breite S-Bahnsteig, der eine 135 Meter lange Halle erhält. Von 2010 an wird dann im unteren Teil gebaut: zwei unterirdische Wände sowie eine Stahlbetondecke als Vorleistungen für den künftigen Tunnel der Stadtautobahn, zwei neue S-Bahnsteige und ein Bahnsteig für den Regionalverkehr entstehen – dessen Fertigstellung ist für Anfang 2015 geplant.

Dann werden täglich 80 090 Um- sowie 42 960 Ein- und Aussteiger am Ostkreuz erwartet. Derzeit nutzen täglich rund 100 000 Menschen den wichtigsten Berliner Knotenpunkt.

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